„Mit jedem Tag, der vergeht, steuern wir auf einen Scherbenhaufen zu, den wir nicht mehr wieder zusammensetzen können werden.“ In ihrer jetzigen Form kommen die staatlichen Hilfen zur Überbrückung der Coronakrise nicht bei den Unternehmen an, warnt Sebastian Rudow, der CEO des deutschfranzösischen Metallkonzerns Recylex in einem Gespräch mit EUWID. Rudow unterstrich, dass er zu diesem Thema nicht für den Konzern spreche, sondern mit Blick auf die Gesamtwirtschaft aus seiner Perspektive mit rund 15 Jahren Erfahrung als Geschäftsführer und Berater von Unternehmen in Restrukturierungsprozessen und in der Insolvenz.
Die letzten beiden Wochen haben aus Sicht Rudows deutlich gezeigt, dass eine „riesengroße Lücke“ klaffe zwischen den Ankündigungen der Politik und der Realität in Unternehmen jeglicher Größenordnung und auch in Banken. „Dass kein Grip auf die Straße kommt, dass da keine Bewegung entsteht – das höre ich insbesondere von Banken, die gar nicht können, selbst wenn sie wollten“, so Rudow.
Zukunft von Bleischrottabnehmer Weser-Metall weiter in Schwebe
Der Recylex-Chef äußerte sich auch zur Lage der Unternehmensgruppe. Für eine Übernahme der angeschlagenen Weser-Metall-GmbH gebe es Interessenten, aber die aktuelle Situation mache den Verkauf nicht einfacher. „Die wichtigste Frage für die Investoren ist, wann die Autoindustrie wieder läuft – nicht unbedingt mit hohen Mengen, aber verlässlich“, so Rudow. Das Unternehmen sei auch in einer anderen Besitzerstruktur zukunftsfähig, denn die Belegschaft sei hochqualifiziert und der Standort für das Rohstoffrecycling prädestiniert.
Was die Politik aus Sicht des Recylex-Chefs nun zur Stützung der Unternehmen tun muss und wie es bei dem Metallrecycler weitergehen soll lesen Sie in EUWID Recycling und Entsorgung 15/2020. Für Kunden unseres Premium-Angebots steht die Ausgabe bereits heute ab 14 Uhr als E-Paper zur Verfügung: